Ohne Gefühle keine Wirkung

Ohne Gefühle keine Wirkung
02 Apr 2015

Menschen deren wichtigste Aufgabe Kommunikation ist – also Führungskräfte – müssen fähig sein, Gefühle zu zeigen. So zu zeigen, dass die Zuhörer andocken können, nach-fühlen können, was den Redner bewegt. Nur dann wirkt das Gesagte und kommt an.

Das gilt für ein Gespräch genau so wie für eine Rede vor vielen Zuhörern. Ich kenne Führungskräfte, deren oberstes Ziel es ist, in einer Kommunikation sachlich zu bleiben.

 

Ob sie Kritik äußern, oder Anerkennung, ob sie ihre Mitarbeiter informieren oder nach oben berichten: Sie bleiben sachlich, lassen sich in Stimme und Tonfall keine Regung anmerken und ihre Mimik bleibt unbewegt. Sie sind damit unfassbar, ungreifbar für die Menschen, die ihnen zuhören. „Was er sagt, stimmt, er ist immer gut vorbereitet, aber er ist zu weit weg, bei mir kommt nichts an“, heißt es dann. Im kleinen, vertrauten Kreis sind diese Führungskräfte häufig anders – da können sie Freude oder Ärger zeigen, Mut oder Besorgnis. Da fällt es leicht, mitzuschwingen und ihren Worten zu folgen. Im Coaching können sie diese Fähigkeit ausbauen und lernen, sie für ihre Führungskommunikation zu nutzen. Sie können zum Beispiel im Rollenspiel ein schwieriges Gespräch üben und per Videofeedback selbst sehen, wie es wirkt, wenn sie gefühlsbetonter sprechen. In vielen Fällen sind sie überrascht. Was ihnen in ihrer Vorstellung übertrieben erschien – „ich mache mich doch nicht zum Affen“ – gefällt ihnen in der Aufzeichnung sehr gut. Sie wirken nahbarer und überzeugender zugleich. Die meisten machen dann schnell gute Erfahrungen mit diesem neuen Verhalten. Sogar wenn sie Ärger zeigen.“ Einer meiner Teamleiter hat sich für die deutliche Rückmeldung bedankt. Dabei habe ich ihm sehr deutlich gesagt, dass ich seine Berichte endlich in einer anderen Form haben will. Ich war wirklich ärgerlich und habe das auch gezeigt, “ berichtete mir eine Führungskraft, die im Coaching ihr Verhaltensrepertoire entsprechend erweitert hatte.

 

Wir Menschen brauchen den Ausdruck eines Gefühls, um zu wissen, wo der andere steht und was er von uns will. Zahlen, Daten, Fakten und sachliche Worte allein genügen dafür nicht.

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